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Einige Worte zu meiner Kunst

Als ich diese Bilder entwickelte, wollte ich mich auf Licht, Oberfläche und Perspektive konzentrieren. Als Maler habe ich oft das Gefühl, dass ich meine Bilder, gerade umgekehrt wie der Archäologe, Stück für Stück unter Schichten von Farbe verstecke. Der Einsatz von Metallicfarbe in meinen aktuellen Werken lässt sich brechende Schichten von Licht entstehen, und der Betrachter wird dazu gebracht, hinter die Oberfläche zu schauen. Was für eine Überraschung, als ich bei der Arbeit an diesen Bildern realisierte, dass ich Schuss und Kette gleichzeitig sehen konnte, fast so als hätten sich die Bilder in transparente Teppiche verwandelt.

Ich näherte mich diesem Prozess wie ein Mathematiker an, der ein Problem lösen will, oder wie ein Zeichner, der ein Muster erzeugt, um mit seiner Zeichnung eine Problemlösung zu darzustellen. So wird der Prozess zu etwas Absolutem, dessen endgültige Beweis die Oberfläche ist. Die Antwort, die nur vom Prozess selbst erreicht werden kann.

Was passiert, wenn sich der Lichteinfall auf dem Bild verändert oder der Betrachter seine Position wechselt? Je nach Lichtquelle, Intensität und Standpunkt des Betrachters werden verschiedene Bilder und Schichten offenbart. Ich habe festgestellt, dass der Metalliclack das Licht bei geschicktem Aufbau der Oberfläche nicht nur in die Tiefen des Bildes, sondern zugleich auch in den umgebenden Raum leitet.

Die Motive dieser Bilder variieren. Ich untersuchte das Wechselspiel des Lichts, das durch den Einsatz von Metallfäden wie den östlichen Teppichen des 16. bis 17. Jahrhunderts (Kashan und Yazd) entsteht. Bewusst vermied ich andere, westliche Systeme wie z. B. die Einflüsse von Buntglas oder Beaux-Arts-Cloisonnés. Einzige Ausnahme zu dieser Regel ist die Studie "Konserviertes Licht" (Beispiele: Wolfgang Heidrich und Stefan Brabec).

Immer habe ich mich bei meiner Arbeit auch persönlich weiterentwickelt. Und zwar nicht durch öffentliche oder gemeinsame Arbeit, sondern durch meine privatisierende, manchmal fast schon weltabgewandte Haltung. Aber dennoch war es mir immer auch eine große Freude, die Ergebnisse meiner Arbeit mit anderen auszutauschen oder in Ausstellungen zu präsentieren.

Schlussfolgerung: Der Prozess wird erst enthüllt, wenn die Oberfläche abgeschlossen ist, und die Oberfläche tritt erst zu Tage, wenn der Prozess sich schließt.

Richard Sturm


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